Artgerechte Haltung
Die Innenhaltung
Die konventionelle Käfighaltung ist nicht artgerecht.
Für zwei bis drei Meerschweinchen ist eine Grundfläche von mindestens
2,00 x 1,00 Meter nötig. Man sagt, 1qm pro Meerschweinchen. Neben der
Grundausstattung mit Schlafhäuschen ohne Fensterloch (mind. zwei für zwei
bis vier Tiere), ein bis zwei Futterraufen für Heu / Grünzeug, Futternapf,
Trinkflasche oder erhöht stehendem Wassernapf, sollten Korkröhren, Wurzeln
und Äste (keine giftigen Baumarten verwenden) zur Verfügung stehen, die,
erhöht angebracht, Schutz, Sicherheit und Geborgenheit geben. Bei der
Ausstattung des Geheges muss man sich vor Augen halten, dass
Meerschweinchen bewegungsfreudige Fluchttiere sind. Sie brauchen
Sicherheit gepaart mit Bewegungsfreiheit. Sie laufen gern, genießen die Sicht
von erhöhten Plätzen und richten sich auch gern einmal auf. Mit immer neuen
Materialien kann für Abwechslung gesorgt werden: Nicht gespritzte
Obstbaumäste, Haselnussäste, Wurzeln, Holz- und Rindenstücke, raue
Steine etc. Sie erfüllen auch wichtige Funktionen als Nagematerial und zum
Krallenwetzen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie nur zu ungiftigen Bäumen
greifen, die Ihnen gut bekannt sind, wie z.B. ungespritzte Obstbäume,
Haselnuss oder Buche.
Außenhaltung
Die Außenhaltung ist tiergerecht, aber anspruchsvoll und aufwendig. Unter
bestimmten Vorraussetzungen sind Meerschweinchen den hiesigen
klimatischen Verhältnissen durchaus gewachsen. Es kommt auf die Rasse
an. Allerdings auf keinen Fall in Einzelhaltung oder in einem
konventionellen Käfig. Mindestens 4 Meerschweinchen müssen in einer
Gruppe zusammenleben. Der Standort sollte halb sonnig, halb schattig sein.
Für 4 Tiere ist eine Grundfläche von mindestens vier Quadratmetern
erforderlich, für jedesweitere Tier zusätzlich ein halber Quadratmeter. Das
Gehege muss Aus- und Einbruchsicher sein, das Eindringlinge sich nicht
durchgraben können. Der Lebensraum muss gut strukturiert sein, benötigt
eine überdachte Futterstelle, ein geräumiges wetterfestes Schlafhaus und
zahlreiche Unterschlüpfe und Hindernisse. Das Schlafhaus muss wetterfest
(auch gut Isoliert) und geräumig sein, möglichst unterteilt in mehrere
Kammern. Ein Hohldach über dem Flachdach verhindert im Sommer einen
Hitzestau. Im Winter müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, zum
Beispiel Schlafstellen mit viel Heu isolieren und immer trocken halten,
vereistes Wasser in den Futterstellen regelmäßig durch lauwarmes ersetzen,
ab Herbst reichliches Angebot an Kraftfutter zum Aufbau von „Fettreserven“
und viel Vitamin-C-reiches Grünzeug sowie eine zur Bewegung animierende
Umgebung. Auch eine Kombination von Innen- und Außenhaltung ist
möglich: Die Tiere leben nur in der warmen Jahreszeit draußen und die
restliche Zeit im Haus. Doch darf in diesem Fall der Lebensraum weder
draußen noch drinnen nur provisorisch gestaltet sein.
Es gibt diverse Webseiten zur Info
„Artgerechte Haltung“
und jede Menge Ideen, welches Gehege am besten zu einem passt.
Z.B. gibt es Eigenbauten aus Holz (Innen- und Außenhaltung) Oder z.B
Songmics system (nur geeignet für Innenhaltung) und vieles mehr.
Grundbedürfnisse:
Tiere sind kein Spielzeug
Gruppenhaltung, mindestens 2
Tiere (Außenhaltung mindestens
4 Tiere)
Bewegungsfreiheit
Abwechslung im Gehege,
Beschäftigung
Frischluft und Tageslicht
medizinische versorgung bei
gesundheitlichen Problemen
sauberes Gehege und Rassen
entsprechende Körperpflege
gutes Futter, das den
Ernährungsbedürfnissen
angepasst ist
Kann oder will man diese relativ
geringen Ansprüche der Tiere nicht
erfüllen, sollte man keine
Meerschweinchen halten.
•
Kellerhaltung ohne Tageslicht
•
Einzelhaltung
•
schlechtes Futter
•
Käfig / zu kleines Gehege
•
Vergesellschaftung mit anderen
Tierarten ( Meerschweinchen
mit Kaninchen oder Hamster;
Eins zu Eins
•
Falscher Standort des Käfig /
Geheges z.B. neben der
Heizung, Lautsprecher o.ä.
•
Vernachlässigung durch den
Halter
•
fehlende Tierärztliche
Versorgung
Falls sich hier der ein oder andere
angesprochen fühlt, man hat
immernoch die Chance etwas zu
verbessern. Oder man sollte sich
überlegen, ob die Tiere woanders
besser untergebracht werden
können. Damit ist nicht das Tierheim
gemeint!
Meerschweinchen für Kinder?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen. Im Gegenteil, ich selbst hatte das Glück
mit Tieren aufwachsen zu dürfen und so darf das auch mein Kind. Trotzdem sollte man sich gerade bei
Meerschweinchen der Tatsache bewusst sein, dass es einfach keine Kuscheltiere sind. Es braucht eine ganze Zeit und
Geduld, bis die Tiere richtig handzahm werden. Zudem ist Versorgung der Tiere immer mit einem gewissen
Arbeitsaufwand verbunden. Kinder werden eine Zeit lang mit Begeisterung dabei sein, dann verlieren die meisten
Kinder die Lust dazu und gehen lieber spielen. Dessen müssen sich Eltern bewusst sein. Wenn Sie Ihren Kindern
Meerschweinchen schenken möchten, ist dazu eine gute Vorbereitung nötig, in der das Kind
schon vorher erfährt, wie die Tiere richtig versorgt werden. Zu Bedenken wäre auch, dass die Eltern kleinere Kinder
immer begleiten und anleiten müssen. Was passiert mit den Tieren, wenn die Kinder das Interesse daran verlieren?
Ich möchte nicht, dass die einst mit Begeisterung hier abgeholten Tiere dann abgeschoben oder gar ausgesetzt werden.
Sie als Eltern tragen die Verantwortung und müssen dann, wenn die Kinder nicht mehr möchten, handeln und auch
die Pflege der Tiere übernehmen. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, ist es besser,
wenn Sie auf lebende Tiere verzichten.
Meerschweinchen Nachwuchs / Nur einmal Babys
Ich kann verstehen, dass man gerne einmal Nachwuchs von seinen lieblingen haben möchte. Trotzdem
sollte jeder Tierhalter davon Abstand nehmen, mit seinen Haustieren „nur aus Spaß“ Nachwuchs zu
produzieren. In den meisten Fällen kann man den Nachwuchs nicht behalten. Die Jungtiere brauchen dann
ein neues artgerechtes Zuhause und das zu finden ist nicht leicht.
Es ist nicht ratsam Meerschweinchen einfach nach schönheit und persönlichem empfinden zuverpaaren
und dann zu schauen was da schönes bei rauskommt. Es können ganz schnell Probleme auftauchen,
angefangen bei Missbildung der Jungtiere, Schwangerschaftsprobleme und noch vieles mehr. Meistens
verlieren Halter ihre geliebten Meerschweinchen bei dem missglückten Versuch mit ihr „zu züchten“.
Wenn Sie immer noch den Wunsch haben, bedenken Sie bitte:
•
Sie sind nur kurze Zeit Süß & lange große hungrige Meerschweinchen
•
Wenn man weiß, dass man nicht alle behalten kann, sollte man vorher schon ein gutes Zuhausr für die
kleinen gefunden haben (AUCH wenn 6 männliche Babys geboren werden)
•
Böcke sind mit ca 3 Wochen geschlechtsreif, aber Zuchtreif erst nach 3-5 Monaten.
•
Weibchen dürfen auf keinen Fall älter als 1 Jahr sein und nichtj ünger als 6 Monate, und sie müssen
Zuchtreif sein (d.h. „Zuchtreif“ hängt von Rasse, Größe und Gewicht ab.)
•
Ein Meerschweinchenbock, der einmal gedeckt hat ist nur schwer in seine Bockgruppe wieder
zuintegrieren, er müsste dann kastriert werden. Einzelhaltung ist Tierquälerei!
•
Es kann wärend der Schwangerschaft und bei der Geburt zu komplikationen kommen z.B.
Schwangerschaftsvergiftung, Mangelerscheinungen, Babys bleiben im Gebutskanal stecken,
Überforderung der Mutter beim „auspacken“ der Fruchthülle, Zitzen entzündung (die Babys bekommen
dann keine Milch), Fehlgeburten, Gebährmuttervorfall, es kann auch zum Tot des Muttertieres und ihrer
Jungen kommen und noch vieles mehr….
Das ist nur ein kleiner Teil der zubedenken ist…
Ich kann euch sonst z.B.
http://www.diebrain.de/I-nachw.html
https://www.meerschweinchen-ratgeber.de/nachwuchs/
empfehlen. Es gibt auch noch dieverse andere Seiten zum nachlesen.